„Wir wünschen uns eine intakte Umwelt für uns und die Bienen“

Die Wagnarianer Susanne und Herbert Motschnik sind seit mehr als drei Jahrzehnten gemeinsam als Imker tätig. Kürzlich wurde ihr in Wagna produzierter Honig mit Gold ausgezeichnet. Wie die beiden ihre persönliche Leidenschaft zur Imkerei und die Liebe zu den Bienen entdeckt haben, verraten sie uns im Interview.

Wie lange seid ihr schon als Imker tätig? Und wie habt ihr eure Leidenschaft für die Imkerei entdeckt?

Herbert Motschnik: „Susanne ist schon seit ihrer Kindheit mit den Bienen aufgewachsen, da ihre Eltern schon vor ihrer Geburt eine Imkerei betrieben. Mit der Liebe zu meiner Susi, entdeckte ich auch die Freude und das Interesse zu den Bienen, die wir gemeinsam seit 1985 betreuen.“

 

Was reizt euch an der Arbeit mit Bienen?

Susanne Motschnik: „Die gemeinsame Freizeitgestaltung bei den Bienen in der freien Natur ist sehr entschleunigend und beruhigend. Das fleißige, selbstlose Wesen der Bienen sowie das Miterleben der Entwicklung eines Bienenvolks im Jahresverlauf und natürlich die wertvollen Naturprodukte, also Honig, Propolis, Wachs, Blütenpollen, welche wir ernten dürfen.“

 

Wie viele Stöcke bzw. Bienen betreut ihr?

Herbert Motschnik: „Zurzeit betreuen wir 32 Bienenvölker. Im Winter sind das ca. 10.000 Bienen, im Sommer bis zu 80.000 Bienen pro Volk.“

 

Wie kann man sich den Alltag eines Imkers vorstellen? Wie viel Zeit nimmt die Imkerei in Anspruch?

Susanne Motschnik: „Als Hobby-Imker arbeiten wir von April bis August fast jedes zweite Wochenende direkt bei den Bienen, danach wird es ruhiger. Zusätzlich fallen natürlich auch erhebliche Nebenarbeiten an, aber bei unserer Völkerzahl haben wir schon auch Pausen von der Imkerarbeit.“

 

Vom Bienenzuchtverein Leibnitz, dem ihr auch angehört, wurden bei der Steirischen Honigprämierung kürzlich 16 Honige von 12 Imkern des Vereins ausgezeichnet. Auch ihr habt mit eurem Honigtauhonig dabei Gold gemacht. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle! Was bedeutet euch diese Auszeichnung?

Herbert Motschnik: „Die Auszeichnung ist für uns persönlich eine Bestätigung der Qualität des Honigs und für unsere Arbeit.“

 

Wie viel Honig produziert ihr pro Jahr?

Herbert Motschnik: „Das kann sehr unterschiedlich sein, weil das sehr wetterabhängig ist. Für mich bedeutet eine gute Honigernte 25 bis 30 Kilogramm Honig je Bienenvolk. Die Ernten der letzten Jahre waren leider wetterbedingt eher unterdurchschnittlich.“

 

Die (Hobby)Imkerei ist ein ganz wichtiger Faktor für die Bestäubung der Obst- und Kulturflächen. Bienen leisten immerhin einen weitreichenden Beitrag für unsere Umwelt und halten das ökologische Gleichgewicht in Balance. Deshalb ist der Schutz der Bienen auch so wichtig. Welchen Beitrag zum Schutz der Biene kann jede/r Einzelne/r von uns leisten?

Susanne Motschnik: „Der Kauf von Bienenprodukten direkt beim Imker in der Region unterstützt die Imker und somit auch die Bienenhaltung. Wer die Möglichkeit hat, kann mit dem Pflanzen von bienenfreundlichen Bäumen, Sträuchern oder Blumenwiesen sowie den Verzicht von Pestiziden einen wichtigen Beitrag leisten.“

 

Welche Ratschläge habt ihr für angehende HobbyimkerInnen parat?

Herbert Motschnik: „Ich empfehle jedem, der mit der Imkerei beginnen möchte, die Teilnahme an einem Einsteigerkurs in der steirischen Imkerschule in Graz, wo man ein solides Grundwissen erlangt. Zusätzlich sollte man auch 'stichfest' sein und natürlich viel Liebe zu den Bienen mitbringen.“

 

Was wünscht ihr euch für eure persönliche Zukunft als Imker?

Susanne Motschnik: „Dass wir unsere Bienenvölker noch lange betreuen können und für die Bienen und auch für uns eine intakte Umwelt.“