In den vergangenen zwei Jahren musste das Kulturtreiben allerorts stark in Grenzen gehalten werden. Mit dem „KULTURFRÜHLING '22“ möchte die Marktgemeinde Wagna wieder Hoffnung schaffen und dem Gesellschaftsleben einen Ruck in die richtige Richtung geben. Auf dem bunten Programm stehen unter anderem Lesungen mit musikalischer Begleitung, Konzerte, Kabaretts, Theatervorstellungen, Filmvorführungen, öffentliche Begleitungen im Römersteinbruch und auch internationale Straßenkulinarik.
„Wir haben versucht, für alle Alters- und Interessensgruppen Veranstaltungen zu schaffen, die wieder Lust auf Kultur machen“, freut sich Bürgermeister Peter Stradner auf die Fortführungsserie der ehemaligen „Kulturtage“. Auch Kulturausschuss-Obmann Stefan Matic ist froh, dass es wieder losgehen kann: „Bereits vor der Pandemie wollten wir unsere traditionellen Kulturtage ausbauen. Die ersten Arbeiten dafür wurden bereits 2019 getan und finden sich in der heurigen Eröffnung wieder.“ Mit einer Vernissage der Fotofreunde Leibnitz, die die Städtefreundschaft der Gemeinde mit ihren Partnern abbildet, geht es am 1. April offiziell los. „Das Programm kann sich wirklich sehen lassen. Mit jeder einzelnen Veranstaltung wollen wir den Besuchern wieder Freude an der Kultur schenken“, so „Sir“ Oliver Mally, der für die Programmerstellung hauptverantwortlich zeichnet und den Abschluss am 29. April an der Gitarre begleiten wird.
Um allen Besucherinnen und Besuchern ein sicheres Gefühl bei den Veranstaltungen garantieren zu können, hat sich die Marktgemeinde Wagna dazu entschieden, die Teilnehmeranzahl geringer zu halten. Tickets für die einzelnen Veranstaltungen gibt es im Marktgemeindeamt Wagna, in allen Ö-Ticket-Vorverkaufsstellen oder online unter www.oeticket.com zu erwerben.
Das Programm im Überblick:
Freitag, 1. April, 19.00 Uhr / Kultursaal Wagna
Eröffnung
Vernissage der Fotofreunde Leibnitz unter dem Titel „Wagna – Metlika – Ronchi d.L.“, musikalisch begleitet von der „Didi Bresnig International Latin Band“
Die Eröffnung findet im kleinen Rahmen statt. Die Vernissage ist bis Donnerstag, 7. April zu den Öffnungszeiten des Cafés Hubmann (abends bis 19 Uhr) im Kultursaal Wagna zugänglich – Eintritt frei!
Samstag, 2. April, 20.00 Uhr / Kultursaal Wagna
Frank Hoffmann + mg3
Lesung + Musik „Liebe und so weiter…“
„Liebe und so weiter…“ umfasst nicht nur das Thema „Himmelsmacht“ im Spiegel der Jahrhunderte (das älteste bekannte Liebesgedicht aus Ägypten ist Teil des Programms) sondern beschäftigt sich auch mit den „Kollateralschäden“ dieser Gemütsverfassung: Ehe, Eifersucht, Scheidung, außereheliches Verhältnis (männlich und weiblich) und noch eine Menge anderer Katastrophen. Dazu wurden Recherchen bei allen verfügbaren Quellen angestellt – bei den Minnesängern ebenso wie bei Erich Fried oder Rainer Maria Rilke, bei Schlagertexten aus der Hochkonjunktur des Schmalz bis zu heutigen bezüglichen Gesetzen in geschliffenster Beamtensprache. Dazu wird Frank Hoffmann erstmals nach dem „Käfig voller Narren“ an der Wiener Volksoper die Gesamtstimme wieder öffentlich aktivieren und Anleihen bei Hildegard Knef, Herman van Veen, Charles Aznavour und Frank Sinatra nehmen. Das Trio des bekannten Pianisten Martin Gasselsberger (Österreichs Jazzmusiker des Jahres 2008 / 2009 – Concerto Poll) rundet dieses vielseitige Programm ab.
Tickets: € 18,00
Sonntag, 3. April, 19.00 Uhr / Kultursaal Wagna
Michael Russ + The Rootups
Konzert + Videopremiere “Animal”
2017 feierte Michael Russ mit dem Einzug ins Semifinale bei der Casting-Show „The Voice of Germany“ seinen ersten, großen Erfolg – seine Anfänge und ersten Bühnenauftritte liegen jedoch in der Marktgemeinde Wagna. Jetzt präsentiert er seine neue Single „Animal“ im Kultursaal, exklusiv mit dem dazugehörigen Musikvideo, noch vor der offiziellen Veröffentlichung. Zum Live-Konzert, bei welchem er von seiner Band „The Rootups“ unterstützt wird, gibt es also Kino-Flair – und nicht nur das Musikvideo selbst wird präsentiert, sondern auch Einblicke in die aufwändigen Dreharbeiten. Die Gäste erwartet folglich ein abwechslungsreicher Abend aus frischen Klängen, Songs, die seine Karriere begleiteten und exklusive Videoeinblicke hinter die Kulissen und in die Welt des Musikers Michael Russ.
Tickets: € 12,00
4. bis 8. April, jeweils 18.00 Uhr / Römerhöhle Aflenz
Öffentliche Begleitungen durch den Römersteinbruch
Unter Aflenzer Erde befindet sich beeindruckende Geschichte: Die Römerhöhle ist ein begehbarer Bergwerkstollen, der eine Schauausstellung zur 2000-jährigen Geschichte dieses ältesten, noch aktiven Bergwerks Österreichs beherbergt. In den öffentlichen Begleitungen wird zum einen die Entstehung des Korallenriffs und das Bergwerk zur Römerzeit und im Mittelalter, zum anderen auch das Konzentrationslager des 2. Weltkrieges präsentiert.
Warme Kleidung und festes Schuhwerk empfohlen!
Tickets: Eintritt frei – Anmeldung unter T 03452 82582 oder E stefan.matic(at)wagna.at erbeten
Freitag, 8. April, 20.00 Uhr / Römerhöhle Aflenz
„Endphase“
Filmvorführung mit Hans Hochstöger
Der zweite Weltkrieg verlieh vielen unscheinbaren Plätzen im ganzen Land schreckliche Erinnerungen, über die viel zu lange geschwiegen wurde. „Endphase“ erzählt die Geschichte eines der letzten Massaker des zweiten Weltkriegs. In der Nacht vom 2. Mai 1945, weniger als eine Woche vor Ende des Krieges, wurden 228 jüdische Zwangsarbeiter aus Ungarn in der kleinen österreichischen Gemeinde Hofamt Priel von bis heute unbekannten Tätern ermordet. Es kam nie zu einem Prozess, vor Ort erinnert nur ein kleiner Stein an die Tat. „Endphase“ ist eine Reise in die Vergangenheit der benachbarten Gemeinden Persenbeug und Hofamt Priel, in denen wie in Aflenz unmenschliches vonstatten ging und die Brüder Hans und Tobias Hochstöger aufwuchsen. Auf der Suche nach einer Erklärung für das Geschehen suchen sie nach den letzten lokalen Augenzeugen und finden schließlich Angehörige der Opfer in Ungarn und den letzten Überlebenden in Israel. Nach der Filmvorführung steht Hans Hochstöger für ein Publikumsgespräch zur Verfügung.
Warme Kleidung und festes Schuhwerk empfohlen!
Tickets: freiwillige Spende – Anmeldung unter T 03452 82582 oder E stefan.matic(at)wagna.at erbeten
Samstag, 9. April, 15.00 & 16.30 Uhr / Kultursaal Wagna
Grazer Kasperltheater
„Kasperl und der Osterhase“
Hunderte Vorstellungen hat das Grazer Kasperltheater bereits in Wagna gespielt und mittlerweile mehrere Generationen begleitet. Pandemiebedingt mussten jedoch auch der Kasperl und seine vielen Freunde in den letzten beiden Jahren hinter dem Vorhang bleiben – pünktlich zum Osterfest sind sie wieder zurück, denn: Der Osterhase braucht Unterstützung beim Eier färben und wendet sich wie jedes Jahr an den Hasen Weißohr. Natürlich hilft auch der Kasperl, aber plötzlich geht alles daneben und sie benötigen Hilfe. Kann das Osterfest noch gerettet werden?
Tickets: € 2,50
Sonntag, 10. April, 20.00 Uhr / Kultursaal Wagna
Clemens Maria Schreiner
„Krisenfest“
„Man muss die Krisen feiern, wie sie fallen“, so lautet das Credo des Radikaloptimisten Clemens Maria Schreiner. Gönnen Sie sich also eine kurze Pause von den langen Gesichtern, sehen Sie die Nachteile positiv und die Dinge entspannt. Denn aus Gelassenheit folgt Ausgelassenheit – wenn das Glas trotzdem noch halb leer erscheint, dann fehlen einfach die Eiswürfel.
Auf’s Warten müssen Torten folgen. Schreiner stellt also das Freibier kalt, stachelt den Käse-Igel an und lädt sein Publikum zum kathartischen Krisenfest. Er hängt nicht länger schwarzen Gedanken nach, sondern lieber bunte Girlanden auf. Positiv gepolt und harmonisch gestimmt, findet er mehr Lösungen als Probleme und nirgends ein Haar in der Suppe. Statt Trübsal bläst er zum Angriff – aber heute fliegen nicht die Fetzen, sondern nur das Konfetti.
Tickets: € 18,00
22. bis 24. April / Römerdorf Wagna
Street Food Market
Auch heuer gibt es wieder drei Tage lang internationale Straßenkulinarik im Römerdorf Wagna zu genießen. Seit über fünf Jahren veranstaltet Street Food Market Austria mit bis jetzt über 2,5 Millionen Besucherinnen und Besuchern auf deren Märkten „DIE“ Food-Events in ganz Österreich. Die Veranstalter nehmen wie immer das Beste, was die Foodszene aus Europa momentan zu bieten hat – 2022 aber noch mehr davon – mit nach Wagna. Die hungrigen Gäste können sich auf Food Trucks und Stände aus aller Welt mit über 100 Köstlichkeiten, frisch auf die Hand serviert, freuen. Essen ist das neue Feiern, die persönliche Geschmacksexplosion ist garantiert.
Freitag von 14 bis 22 Uhr / Samstag von 11 bis 22 Uhr / Sonntag von 11 bis 18 Uhr
Tickets: Eintritt frei
Mittwoch, 27. April, 19.30 Uhr / Mehrzweckhalle Wagna
Wiener Sängerknaben
„Frühlingskonzert 2022“
In den Zeitraum des Kulturfrühlings fällt auch das pandemiebedingt verschobene Sensationskonzert des bekanntesten Knabenchors der Welt. Es ist nicht selbstverständlich, einen derart umworbenen Chor außerhalb von Wien oder den deutschen Metropolen nach Wagna zu bekommen – unter der Leitung von Kapellmeister Manuel Huber werden die Wiener Sängerknaben frühlingshafte Klänge in die Mehrzweckhalle bringen.
Der älteste Hinweis auf einen Knabenchor in der Wiener Hofburgkapelle datiert auf das Jahr 1296. Über die Jahrhunderte zog der musikbegeisterte Hof Musiker wie Mozart oder Bruckner an. Franz Schubert war selbst Chorknabe, Joseph und Michael Haydn sangen als “Substituten” im kaiserlichen Chor. Heute sind die Wiener Sängerknaben ein privater, gemeinnütziger Verein, der keine öffentlichen Gelder erhält, sondern auf Spenden angewiesen ist. Rund 100 Knaben singen in den vier Chören. Zusammen absolvieren sie in normalen Jahren knapp 300 Auftritte vor einer halben Million Zuschauer in aller Welt: über 1000 Tourneen in 99 Länder stehen zu Buch.
Tickets: ab € 35,00
Freitag, 29. April, 20.00 Uhr / Römerhöhle Aflenz
August Schmölzer + „Sir“ Oliver Mally
Der Schauspieler, Autor und „Herzensbildner“ August Schmölzer wie auch der Musiker Oliver Mally sind seit Jahren in der Kunst- und Kulturszene Österreichs tätig. Und zwar als „Aufklärer“ in Sachen Kultur… Beide sind sowohl als Aktive auf den Bühnen des In- und Auslands, wie auch in organisatorischer Hinsicht tätig. August Schmölzer z.B. betreut seit Jahren die von ihm initiierte Stieglerhaus-Gemeinnützigen Privatstiftung. Eine weitere Gemeinsamkeit: ihre Heimat dient ihnen dabei als Energiequelle. Man kann durchaus von Liebe zu dem Land und zu den Menschen reden.
Auftritte der beiden im Internet zur Corona-Zeit brachte sie zusammen. Es brauchte nicht viel, bald darauf gemeinsam aufzutreten. Alles in ihrem Programm fließt ohne große Diskussion ineinander. Dieses Verstehen ist einmalig und zeigt sich letztlich im gegenseitigen Respekt. Und darin die Sache ernst zu nehmen, sich selbst dabei aber weniger. Denn daraus wächst in dem Fall der Benefit für den Zuschauer. Keinem noch so ausgefuchsten Showchoreographen gelänge das, was den beiden gemeinsam gelingt. Ein mehr als würdiger Abschluss des Kulturfrühlings!
Tickets: € 18,00
